Meine Geschichte spielt in Afrika, dem wilden Kontinent, der Wiege der Menschheit

Seit Jahrhunderten gebeuteltes Land zwischen Mittelmeer und Kap Agulhas, was hast du nicht schon alles erlebt?
Deine Menschen wurden versklavt, deine Bodenschätze geraubt und deine Tiere werden noch immer abgeschlachtet. Nicht einmal die stolzen Löwen oder die mächtigen Elefanten sind sicher vor der Gier des Weißen Mannes..

In Südafrika, im Krüger Nationalpark, bildet sich ein ungewöhnliches Team im Kampf gegen Großwildjäger und WIlderer - der tapfere Wildhüter Kenechukwu und der Giraffenwaise stehen Seite an Seite um das Schlachten zu beenden - und sie sind bereit alles dafür zu tun!

Kapitel 1 - Freunde in der Not

Es war ein glühend heißer Sommertag, die schattigen Plätze unter den Akazien waren heiß begehrt und schwer umkämpft - Löwen und andere Raubkatzen erholten sich von den Strapazen der Jagd, Nashörner und Elefanten verscheuchten aufdringliche Affen, die mit den billigen Plätzen im Unterholz Vorlieb nehmen mussten..

Kenechukwu wischte sich den Schweiss von der Stirn, er hatte keine Zeit zu Rasten - seit Tagen verfolgte er die Spur von Wilderern und vor wenigen Stunden hatte er eine noch frische Feuerstelle gefunden.. Das allein hätte ihn noch nicht so sehr in Aufruhr versetzt aber jetzt vermischten sich die Spuren der Wilddiebe mit der Fährte einer kleinen Giraffenherde.. Kenechukwu konnte in den Spuren lesen, wie in einem Buch - Er sah, dass zur Zeit viele Giraffen trächtig waren oder bereits junge Fohlen ihre kleinen Hufe tapsig in den heißen Sand stießen - er lächelte beim Gedanken an die unbeholfenen, ersten Schritte einer jungen Giraffe.. Aber schon schoben sich die düsteren Gedanken an die Wilderer wie eine dunkle Wolke in sein Gemüt - er durfte keine Zeit verlieren, in dieser Zeit des Jahres ist die Giraffenherde besonders auf seinen Schutz angewie - Wie ein Blitz zerschnitt ein lauter Schuss seinen Gedanken!

Kenechukwu hielt kurz inne und versuchte sich zu erinnern aus welcher Richtung der Schuss gekommen war - doch es vergingen nur wenige Sekunden bis ein zweiter und dritter Schuss ihm schreckliche Gewissheit verschafften - Das Gewehrfeuer kam aus der Richtung der Fährte, es waren die Wilderer und viele weitere Schüsse ließen keinen Zweifel zu - Ein Massaker war im Gange..
Er bemühte sich trotz der unerbittlichen Hitze das Tempo zu erhöhen obwohl er erfahren genug war um zu wissen, dass die Wilderer längst mit ihren Trophäen verschwunden sein würden, wenn er den Ort des Geschehens erreicht hatte - er musste es dennoch versuchen

Als Kenechukwu der Spur bis über eine kleine Anhöhe gefolgt war und in das Tal blickte schossen ihm die Tränen in die Augen, die Steppe war rot gefärbt vom Blut der edlen Tiere, über den Haufen geschossen von herzlosen Touristen und ihren geldgierigen Helfern aus der Region.. zitternd griff Kenechukwu zum Funkgerät, um die Zentrale von dem grausamen Ereignis zu informieren.. Vom Hügel aus hatte er einen guten Überblick, konnte mit seinem Fernglas die Zahl der reglosen Körper gut erfassen und sie an seine Kollegen im 300 km entfernten Letaba-Camp weitergeben.. 30.. 31.. 32.. Was für ein Gemetzel.. Doch Kenechukwu stockte - hatte sich dort unter der Giraffenkuh nicht eben etwas bewegt?
Tatsächlich, jetzt sah er es genauer!

Hastig brach er das Gespräch mit den Kollegen ab, rannte den Berg herunter, bis er vom Schweiß überströmt an der toten Giraffenkuh angekommen war, er hatte sich nicht vertan, die tote Mutter hatte sich schützend über ihr Junges geworfen, das den Kugelhagel unter ihrem Körper in einer Erdmulde überlebt hatte und nun versuchte sich zu befreien.
Kenechukwu wußte, dass es keinen Zweck haben würde zu versuchen, den schweren Leichnam zu bewegen, er grub mit seinen Händen am Rand der Mulde - Das Giraffenjunge war zuerst erschrocken zurückgewichen aber es verstand schnell, dass der fremde Mann sich bemühte ihm zu helfen - Der tapfere Wildhüter grub mit bloßen Händen bis an den Rand der Bewustlosigkeit, scharfe Steine und die trockene Erde setzten seinen Händen zu - er blutete bereits aus zahlreichen tiefen Schnitten, aber die großen dunklen Augen des Giraffenkinds erlaubten ihm keine Pause!

Als er das kleine Giraffenjunge schließlich befreit hatte begann die Sonne bereits glutrot zu versinken - das Fohlen trang begierig aus Kenechukwu Feldflasche, es kümmerte ihn nicht - er wußte, dass die Kollegen bald mit Jeeps, LKW und frischen Wasser am Ort des Massakers ankommen würden.. langsam näherten sich im Schutz der Dunkelheit die ersten Hyänen, die das Festmahl längst gewittert hatten - Kenechukwu stand auf, ging ein paar Schritte und als er sich nach dem jungen Giraffenbullen umschauen wollte sah er, dass ihm das Fohlen in nur kurzem Abstand staksig gefolgt war.. "erstaunlich" .. dachte der erfahrene Ranger.. "so ein cleveres Kerlchen habe ich ja in all den Jahren im Busch noch nicht erlebt.. und dabei ist er erst wenige Wochen alt.."

Kenechukwu wusste noch nicht, wie sehr ihm der junge Giraffenbulle noch ans Herz wachsen würde und welche Abenteuer sie noch gemeinsam erleben sollten..

Bitte lass die Giraffe nicht sterben!

Heißt die Giraffe Tim mit Vornamen?

wundervoll geschrieben!!

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